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    Die Vernichtung Valøyas Yagar Endres hörte von der kleinen Siedlung Valøya, die sich nördlich auf der Dracheninsel befinden soll. Um den Handel voranzutreiben, entsandte er einige seiner Handelsleute in Begleitung zweier Stadtwachen. Schließlich war nicht bekannt, wie die Stadtherren der besagten Siedlung auf Fremde reagieren würden. Die Fahrt gen Norden verlief ruhig. Valøya lag auf dem Bergrücken der Dracheninsel, welche von der Westseite aus bestiegen werden konnte. Der Aufstieg zu der Siedlung gestaltete sich schwierig. Über kleinere Wege und Pfade kam man endlich oben an. Alle Händler mussten direkt nach dem Aufstieg warten, da die Wachen zuvor die Umgebung erkunden wollten. Sie gingen langsam voran. Schließlich wusste man nicht, ob dort der Freund oder der Feind lauerte. Ein beißender Gestank kam ihnen entgegen. Überall lagen Leichen herum. Viele hatten Beulen am Körper und bluteten aus den Mündern. Es war keine Menschenseele zu sehen. Immer wieder riefen sie laut nach Lebenden, aber keiner gab eine Antwort. In der Nähe sahen sie lodernde Flammen, die aus Häusern hervorstachen. Brandgeruch machte sich breit. Durch diesen Umstand lief einer der Stadtwachen zu den Händlern Sorels und hinderte sie daran, weiterzugehen. Sie sollen nach Sorel zurückkehren und dem Stadtherren davon berichten. Sie selbst würden noch nach Überlebenden suchen und dann heimkehren. Die Händler taten, was ihnen aufgetragen wurde und traten die Heimreise an. Nach zwei Stunden der Suche, konnte keine lebende Seele gefunden werden. Die Wachen klopften an die Häuser, die noch nicht brannten, riefen in kleinere Höhlen hinein, aber nirgends auch nur eine Antwort. So beschlossen sie, nach Sorel zurückzureisen. Auf der Rückfahrt über die Falsche See, wurde einem der beiden Stadtwachen übel. Er spuckte Blut und übergab sich mehrfach. Kurz vor der Drachenfels Insel wurde auch der zweiten Stadtwache übel. Auch er spuckte Blut. Da niemand mehr das Boot steuern konnte, zerschellte es am nördlichen Rand der Drachenfels Insel. Während eine der Wachen qualvoll ertrank, konnte sich die andere Stadtwache ans Ufer retten. Er lief zu Fuß in Richtung Sorel, bis er schließlich in einem Waldstück zu Boden sank und starb. Mehrere Tage lag er dort herum, bis ihn ein Holzfäller fand. Er näherte sich nicht an, da er Angst vor Toten hatte. Sofort berichtete er dem Stadtherren Yagar Endres, dass eine der Stadtwachen tot im Wald lag. Sein Körper wies zahlreiche Beulen auf und der Mund war blutverschmiert. Es vergingen etwa 4 Tage, bis ein Medicus aus Kristallwacht in Sorel eintraf. Ihm wurde von dem Toten berichtet. Zusammen mit einem kleinen Trupp ging es direkt nach Sonnenaufgang zur besagten Stelle des Toten. Der Medicus näherte sich vorsichtig an und begutachtete den Toten aus der Entfernung. Was er dort sah, war grausam und widerlich zugleich. Die Leiche wurde von Tieren angefressen. Zahlreiche Bisswunden waren zu sehen. Fleischfetzen und Eingeweide hingen heraus. Der Medicus war einiges gewöhnt, aber dieser Anblick ließ ihn innerlich würgen und er wendete sich von der Leiche ab. Eines jedoch war merkwürdig, am Waldrand sah er für kurze Zeit einen einäugigen Wolf, der die Zähne fletschte. Der Trupp nahm die Beine in die Hand und flüchtete aus dem Wald. In Sorel angekommen, berichtete der Medicus von dem Vorfall, und dass der Tote wahrscheinlich durch eine seltsame Krankheit starb. Er hörte von einem ähnlichen Fall, der sich weit im Westen des Landes ereignet haben soll. Eine hochansteckende Krankheit, deren Ursache noch nicht erforscht sei. Die Einheimischen dort, nannten sie Pestialius Epidemica. Er berichtete weiter, dass jeder, der in Kontakt mit dieser Krankheit käme, sterben werde. Nur der Flammentod könnte die Ausbreitung der Krankheit verhindern. Nachdenklich ließ sich Yagar in seinen Stuhl fallen. Dann rief er eine Stadtwache zu sich und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Danach sah man nur, dass die Stadtwache mit einem langen Stock den Medicus in Richtung Hafen trieb. Anschließend zeigte Yagar Endres mit einer wischenden Geste, dass alle den Raum verlassen sollen. Nach reiflicher Überlegung bezüglich dieses Vorfalls, befahl er seinen Schreiber Stiftus Chroniklas zu sich. Er wies ihn an, ein Pergament zu fertigen, und dies durch einen Boten in der ganzen Siedlung zu verteilen. Noch vor dem 12. Glockenschlag, ließ er Aeltra Tindwyl zu sich kommen. Als stellvertretende Stadtherrin musste sie über die nächsten Schritte informiert werden. Nachdem alles besprochen wurde, rief er Valerius Vattenfall als Führer der Stadtwache herbei und überreichte ihm ein Pergament, welches er seiner Einheit vorgelegen soll. Valerius ließ die verbliebenen Stadtwachen zum Appell antreten und verlas das Pergament. Valerius konnte fünf Freiwillige Wachen finden. Ihnen wurden Tücher für ihr Gesicht und Fingerlinge für die Hände gegeben. Vom Blumenhändler wurde Rosenwasser geliefert. Dies sollte den Gestank der Leichen überdecken. In Valøya angekommen, erklärte Valerius Vattenfall die Aufgaben. Er sprach zu seinen Untergebenen: “Männer, benetzt eure Tücher mit Rosenwasser und legt sie euch über Mund und Nase. Schließt euren Wams und legt euch die Fingerlinge an. Unser Stadtherr Yagar Endres gab mir den Befehl, dass alle Leichen und Häuser niedergebrannt werden sollen. Diese Siedlung brachte unseren Männern den Tod und die Krankheit nach Sorel. Dieses furchtbare Leid soll keinem Einwohner Sorel´s je widerfahren. Nur wenn Valøya brennt, wird auch Sorel wieder ruhen können” Die Wachen verstanden den Befehl und brannten alles nieder. Der günstige Wind wehte die Rauchwolken östlich Richtung Meer. Mehrere Stunden vergingen, bis auch der letzte Winkel der kleinen Siedlung in Feuer stand. Einer der Stadtwachen war beim Entzünden eines Hauses unvorsichtig. Ein herabfallender Balken erschlug ihn und er verbrannte jämmerlich in den Flammen. Die übrigen Wachen verbrachten fast fünf Tage unterhalb des Berggipfels, bis das letzte Feuer erloschen war. Als sie erneut den Bergrücken betraten, war Valøya völlig niedergebrannt. Die Siedlung existierte nicht mehr. Danach kehrten sie nach Sorel zurück. Alle Freiwilligen wurden aus Angst vor Ansteckungen, außerhalb Sorels in einem vorbereiteten Lager untergebracht. Um dem Stadtherren die Lage in Valøya kundzutun, wurden Pergament, Tinte und Feder bereitgelegt. Valerius Vattenfall verfasste seinen Bericht und legte ihn in die vorbereitete Schatulle. Yagar nahm das Schreiben entgegen, nickte lächelnd und zog sich zufrieden zurück. Am darauffolgenden Tag ließ er durch Boten verkünden, dass alle Einwohner nun ihre Häuser wieder verlassen und Handwerksbetriebe wieder öffnen können. Die im Lager untergebrachten Soldaten konnten nach zehn Tagen wieder ihren gewohnten Dienst in Sorel verrichten. Sie wurden alle mit dem Band der “Ehrung für besondere Dienste” geehrt.
  2. 1 point
    Man kann einstellen, welcher Titel angezeigt wird, falls man mehrere hat. Vielleicht ist der alte Titel noch hinterlegt und du kannst ihn auswählen?