- Feste Ralenberg, Augland -
Gestützt von einem seiner Ritter trat der angeschlagene Mann in den gefüllten Thronsaal der Feste Ralenberg ein, deutete in Anwesenheit der versammelten Bannermänner aber rasch an, den Weg zu den zwei Thronen aus eigener Kraft zu bestreiten. Mit schwerfälligem aber entschlossen Schritt, das verbundene Haupt stolz erhoben, erklomm der Alve schließlich die Stufen des Podests, den Blick auf den etwas kleineren der beiden Throne fixiert. Mit der verbliebenen, linken Hand stützte er sich für einen Moment auf der Lehne jenes Sitzes ab und senkte den Kopf – seine zuvor stolze Form verschwunden. Dann wanderte sein Blick zu seinem angestammten Platz hinüber, gefolgt von seiner Hand, die das kalte Holz der Lehne entlangfuhr. Jorah nahm allerdings nicht auf dem Thron Platz, sondern wandte sich an seine Gefolgschaft, die Stimme entschlossen erhebend:
Meine Brüder und Schwestern des Auglandes,
heute, wenige Monate nach dem feigen Anschlag auf den Rat von Aramat, trete ich vor euch, weil eben jener neu zusammengesetzt werden soll und das Augland wieder berufen ist, seinen Teil dazu beizutragen. Ich bin mir durchaus bewusst, dass viele hier nicht gerne sehen, wie ein Rat in weiter Ferne seinen Einfluss in diese, unsere Lande wurmt, wo unsere eigenen Ländereien doch noch genug innere Probleme haben… Aber! Und das habe ich in meinen Jahren im Rat nur zu gut gelernt: sein Einfluss wird nur weiter wachsen, die dortigen Entscheidungen werden uns betreffen und am Ende über unser Schicksal bestimmen. So wäre es in der Vergangenheit mehrmals fast dazu gekommen, dass die Magiergilde ihre Finger auch in unsere Lande ausgestreckt und nach mehr Macht gegriffen hätte, hätten wir nicht unser Interesse dort selbst vertreten. Doch auf das Wort von heute kann man morgen schon nicht mehr bauen! Deshalb müssen wir unseren Sitz im Rat besetzen; deshalb muss ich es wieder tun.
Ich bin mir bewusst, dass mich der Sitz im Rat schon viel – zu viel - gekostet hat: meinen rechten Arm, meine geliebte Loryena und vielleicht die Zukunft meiner ganzen Linie. Doch wenn meine politischen Feinde glauben, dass dies genug wäre, um meine Entschlossenheit zu brechen, dann werden sie ein böses Erwachen haben! Alles was ich brauche, ist euer erneutes Vertrauen – was sagt ihr?